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National-Museum. PALERMO. 29. Route. 157

*La Martorana (Pl. B C 4), nach dem Stifter, dem griechischen
Admiral Rogers I. (1143), auch S. Maria dell’ Ammiraglio genannt,
ein jetzt stilrein restaurierter byzantinischer Zentralbau mit nor-
mannischen
Zutaten. An dem schönen Glockenturm stammen die
beiden unteren Stockwerke noch aus der Zeit der Gründung.

Vom Corso Vittorio Emanuele führt im O. der Quattro Canti
der neue Straßendurchbruch Via Roma nördlich nach der Piazza
S. Domenico. An der Ostseite des Platzes liegt die große Kirche
S. Domenico (Pl. D 4), mit vielen Denkmälern hervorragender Sizi-
lianer
. Hinter der Kirche, in der Via Bambinai, ist das Oratorio
del SS. Rosario
(Schlüssel nebenan in dem Hause Nr. 16), mit
einem schönen Bilde von A. van Dyck, Rosenkranz-Madonna.

Von der Piazza S. Domenico führt die Via Monteleone n.w. zu
der Piazza dell’Olivella, an welcher r., in einem ehem. Kloster, das

Museo Nationale (Pl. D 3): geöffnet wochentags 10-3 Uhr gegen
1 fr., So. 11-3 Uhr frei (aber nur teilweise zugänglich); geschlossen
an hohen Festtagen, an den drei letzten Karnevalstagen und in der
Karwoche.

Erdgeschoß. Aus dem Vorhofe (Primo Cortile), mit Portalen, Bild-
werken
und Inschriften des Mittelalters und der Renaissance, betritt man
den ehem. Kreuzgang (Secondo Cortile), in welchem antike Skulpturen
und Inschriften, l. von sizilischer, r. von fremder oder unbestimmter
Herkunft, aufgestellt sind.

Aus dem Vestibül, hinter dem Kreuzgang, gelangt man r. durch ein
kleines Zimmer, wo zwei phönizische Sarkophage aus der Gegend von
Palermo verwahrt werden, einerseits in die Sala di Panormo, mit Mo-
saiken
und Inschriften aus Panormus, anderseits in die Sala del Fauno,
mit einem schönen Satyr praxitelischen Stils.

Die hier angrenzende Sala di Selinunte enthält die berühmten *Me-
topen
von Selinus (S. 160). L., zwischen dem schweren Gebälk des
ältesten Tempels, drei noch sehr unbeholfene Metopen vom Anfange des
VI. Jahrhunderts vor Chr.
(Viergespann, Enthauptung der Medusa, Hera-
kles
und die Kerkopen); weiterhin die unteren Hälften zweier Metopen
etwa aus der Mitte des VI. Jahrhunderts (Kampf der Götter mit den
Giganten); an der Rückwand vier Metopen aus dem Anfange des V. Jahr-
hunderts
, der Zeit kurz vor der Blüte der griechischen Kunst (Herakles
tötet die Amazonenkönigin, Hera entschleiert sich vor Zeus, Aktäon wird
von den Hunden der Artemis zerrissen, Athene erschlägt einen Giganten).

Die Treppe im Vorhof führt in den

I. Stock. L. die Stufen hinan zu der Sala áraba, mit arabischen
und arabisch-normannischen Altertümern aus Sizilien (hölzerne Tür-
einfassung
aus dem Martoranakloster, Tonvase aus Mazzara) und mit
altarabischen Gegenständen aus Kairo. Von den übrigen Räumen enthält
der Corridoio di Ponente bemalte Frauenfiguren (IV.-III. Jahrh. vor Chr.),
in der Art der Terrakotten von Tanagra; in dem Saale der antiken
Bronzen, jenseit des Kreuzganges, eine Brunnengruppe, Herakles mit
dem kerynitischen Hirsch, aus Pompeji, und ein Widder von wunder-
barer
Lebenswahrheit. Nebenan l. zwei Räume mit griechischen Vasen.
Aus dem Korridor auf der Gegenseite in das Gabinetto di Numismatica,
mit einer ausgezeichneten Sammlung der antiken Münzen Siziliens und
mit antikem Schmuck. Im letzten Zimmer prächtige Meßgewänder.

Der II. Stock enthält die Gemäldegalerie, hauptsächlich Werke
sizilischer Meister (Pietro Novelli u. a.), sowie einen kleinen *Flügel-
altar
von Jan Mabuse (1501?), ein Kleinod der altniederländischen Kunst.